ACIES QUARTETT
Benjamin Ziervogel – Violine
Raphael Kasprian – Violine
Jozef Bisak – Viola
Thomas Wiesflecker– Violoncello
Clemens Zeilinger – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
„In Schnittkes Musik reichen sich die Jahrhunderte die Hand.“ Karl Böhmer
Nichts dokumentiert Mozarts enge Wechselbeziehung zu seinem Publikum besser als die eigene Beschreibung seiner ersten Wiener Klavierkonzerte KV 413 bis 415 aus den Jahren 1782/1783. Als „Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht“ sowohl für Kenner wie auch für Laien verständlich, garantierte deren Erfolg nicht zuletzt eine alternative kammermusikalische Version vom Komponisten selbst, in der das Klavier „a quattro, nämlich mit 2 Violinen, 1 Viola und Violoncell“ begleitet wird.
Die Beziehungen des deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke (1934–1998) zum traditionellen Repertoire sind vielschichtig und prägten seine pluralistische Musiksprache nachhaltig. So lässt sich sein unverwechselbarer Personalstil als ein von zahllosen Querverweisen durchzogenes Beziehungsgeflecht charakterisieren. In immer neuen originellen Wendungen und überraschenden Einschüben werden Bezüge zu bekannten Werken ironisch gebrochen, Avantgardistisches gegen Konventionelles gestellt. Ein perfektes Beispiel für diesen Polystilismus ist „Moz-Art“, ein skurriles und humorvolles Stück für zwei Violinen aus dem Jahr 1977. Basierend auf der ersten Violinstimme aus Mozarts unvollendeter Musik zu der Faschingspantomime „Pantalon und Colombine“ KV 446 und assoziativen Einblendungen aus dessen g-Moll-Sinfonie KV 550, verweist dieses kurze Duo auf Schnittkes lebenslange Beziehung zur Wiener Musiktradition, die er schon als Student auch vor Ort kennenlernte. Den Weg der Intuition und des Assoziativen beschreitet Schnittke ebenso in seinem beziehungsreichen Klavierquintett. Zu Beginn der Komposition 1972 kurz nach dem Tod seiner Mutter war das fünfsätzige Werk als „instrumentales Requiem“ gedacht. Weiters lassen Passagen des erst vier Jahre später vollendeten Quintetts quasi als Hommage an das Schaffen des 1975 verstorbenen Kollegen Dmitri
Schostakowitsch denken …
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